Kerner – Pfalz
Die weiße Rebsorte Kerner, heute auch als ‚kleine Verwandte vom Riesling bezeichnet‘, schlich sich zu zu Beginn der Siebzigerjahre in die Herzen von Winzer. In allen deutschen Anbaugebieten ist der Kerner bedeutsam, aber auch in Südtirol, in der Schweiz und in Südafrika wird er zu Versuchszwecken angebaut. Mit einer bestockten Fläche von 7.800 Hektar konnte er im Jahre 1992 den Höhepunkt seiner Bekanntheit erreichen.
Die starkwüchsige und ertragreiche Rebsorte kann mehrere Jahre, bei kontinuierlichem Wachstum, gelich hohe hohe Erträge liefern. Ein weiterer Vorteil dieser rieslingähnlichen Weinsorte ist ihre Unempfindlichkeit Frost gegenüber, sodass auch kühlere Jahre ertragreiche Jahre sind. Im Jahre1969 wurde der Kerner in die Sortenliste eingetragen, nachdem er Sortenschutz erhielt.
Rebsorte Kerner
Durch die Kreuzung von Riesling und Trollinger entstand der Kerner schon 1929. August Herold, Rebzüchter von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, war seinerzeit für die Neuzüchtung maßgeblich. Zu Beginn sprach man vom ‚weißen Herold‘, der dann aber zu Ehren des schwäbischen Dichters Justus Kerner, der später in Weinsberg lebte, umgewidmet wurde.
In allen Qualitätsstufen angeboten, gibt es ihn sowohl alsals Spätlese, als kerniger Schoppenwein oder als Sekt. Seine Farbnuancen funkeln von strohgelb bis hellgelb. Im Gegensatz zum Riesling ist das Bouquet der weißen Rebsorte deutlich fruchtiger und aromatischer. Ein leichter Muskatton trifft auf fruchtige Noten von Birne, Aprikose, Apfel und Johannisbeere.
Sein frisches, ausgeprägtes Aroma, zeichnet den Kerner als kräftigen und starken Wein aus. Zu Mehlspeisen oder hellen Fleischsorten korrespondiert er ebenso wie zu fruchtigen Desserts. In den höheren Qualitätsstufen eignen sich die Weine, vornehmlich trockene oder halbtrockene, für dezente, leichte Vorspeisen, zu Spargelgerichten, Fisch, sommerlichen Salaten, milden Käsesorten und Geflügel- oder Kalbfleisch.
Pfalzweine – Kerner
In der Pfalz war der Ausbreitungsursprung der Weißweinsorte und von hier aus verteilte sie sich innerhalb ganz Deutschland, vereinzelt auch im Ausland. Der Kerner wird auf einer Fläche von etwa 2.400 Hektar kultiviert und ist mit seiner seinem gehaltvollen, würzigen Charakter bei Weinfans sehr beliebt.
Der größte Teil verteilt sich auf die Pfalz und Rheinhessen mit jeweils 700 Hektar, gefolgt von der Mosel und Franken. Den ‚Kernling‘, eine Mutation des Kerners, fand man im Jahr 1974 in Landau in der Pfalz.
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